Schabracken gibt es viele, doch was sind Schabracken überhaupt? Früher wurden Schabracken auch Satteldecken genannt und sahen auch noch etwas anders aus als in der heutigen Zeit. Weshalb? In früheren Zeiten dienten Satteldecken eher für den Schutz des Leders vor dem Schweiß des Pferdes und ebenfalls umgekehrt für das Pferd als Scheuerschutz. Doch bis heute gilt: ein gut passender Sattel sollte auch ohne Satteldecke bzw. Schabracke ohne Probleme reitbar sein.
In der heutigen Zeit dienen Schabracken oder auch Satteldecken als schönes Accessoire. Es gibt sie in vielen verschiedenen Farben, Varianten und Formen. Hier kann man schnell den Überblick verlieren, doch gibt es bis heute drei verschiedene Schabrackenarten die sich hartnäckig durchgesetzt haben.
Schabracken gibt es zum Beispiel auch mit integriertem Lammfell, dass empfindliche Pferderücken optimal vor Druck-, Scheuer- sowie Stößen schützen soll. Mittlerweile gibt es auch Lammfellschabracken mit Padfunktion, sodass leichte Sattel- oder Muskulaturunebenheiten durch selbst durchführbares „Aufpolstern“ zum Beispiel mit extra erhältlichen Memory-Schaum-Polstern durchgeführt werden kann. Diese werden einfach in die vorhandenen Taschen der Lammfellschabracke gesteckt und können auch wieder entfernt werden.
Dressurschabracke
Dressurschabracken sind häufig rechteckig geschnitten und passen, wie es der Name schon vermuten lässt, optimal unter Dressursättel. Einfachstes Merkmal für die Unterscheidung von anderen Schabrackenarten ist der gerade Schnitt an der Vorderseite der Satteldecke. Diese Sattelunterlagen sind optimal an die langen Sattelblätter der Dressursättel angepasst. Ein längeres Sattelblatt soll bei diesen Sätteln ein langes Bein des Reiters ermöglichen. Hierdurch muss auch die Schabracke länger geschnitten sein, da sonst die Sattelblätter ungeschützt auf dem Fell des Pferdes aufliegen würden. Diese Schabracken gibt es mittlerweile in vielen verschiedenen Formen und Farben oder auch Verzierungen. Hierunter zählen auch Strasssteine, Swarovski-Steine oder Bisen und Nähte mit ausgefallenen Absteppungen. Gar auch neue experimentelle Schnitte erobern immer häufiger den Markt.
Tipp: Wichtig ist bei jeder Schabracke, dass diese beim Satteln schön ausgekammert wird! Das bedeutet, dass die Schabracke vor dem Festgurten des Sattels in die Kammer hinein gezogen wird, sodass sich eine „Kammer“ beim Widerrist bildet. Diese Kammer soll ein herunterrutschen der Sattelunterlage während des Reitens auf den Widerrist vermeiden, da es sonst zu Scheuerstellen kommen könnte.
Wer jedoch an Dressurturnieren teilnehmen möchte, sollte unbedingt beachten, dass bei diesen nur rein-weiße oder creme Schabracken mit maximal dunkelfarbigen Biesen erlaubt sind.
Häufig gibt es für Dressurschabracken auch passende Gamaschen, Bandagen oder Fliegenohren im Set. Immer populärer werden sogar auch Sets, die ebenfalls Abschwitz- oder Fliegendecken umfassen. Viele Reiter und Reiterinnen haben sogar Spaß, sich zusammen mit ihrem geliebten Vierbeiner einzukleiden und stimmen auch ihre eigenen Klamotten auf den Look des Pferdes ab.
Dressurschabracken werden häufig im Handel mit dem Kürzel „DR“ ausgewiesen und sind in verschiedenen Größen erhältlich. Von Shetty, über Pony, bis hin zu Warmblut, Extra-Warmblut (X-Full) oder auch Kaltblut. Diese Größen geben an, in welcher Größe die Schabracke geschnitten ist, denn natürlich passt keine Kaltblutschabracke auf ein Mini-Shetty. 😉
Springschabracke
Springschrabracken sind, wie auch hier der Name schon vermuten lässt, optimal an die Bedürfnisse von Springsätteln angepasst. Erkennungsmerkmal ist ein runder Schultervorschnitt am vorderen Schabrackenbereich. Hierdurch wird gewährleistet, dass die Sattelunterlage der Kontur des Sattelblattes folgt.
Genauso wie bei der Dressurschabracke gibt es auch Springschabracken in vielen unterschiedlichen Formen und Farben. Hier muss man auch auf Turnieren keine weiteren „Dresscodes“ berücksichtigen, jedoch sehen die Richter immer gerne dunkle Farben.
Vielseitigkeitsschabracke
Die Vielseitigkeitsschbracke ist eine Mischung aus Dressur- und Springschabracke und ist am besten an die Bedürfnisse eines Vielseitigkeitssattels angepasst. Jedoch können diese Schabracken auch Problemlos für Springsättel verwendet werden, da auch sie über ein vorgeschnittenes Vorderteil verfügen.
Sind Schabracken waschbar?
Selbstverständlich sind die meisten handelsüblichen Schabracken waschbar. Dies ist auch nötig, da sich Schweiß, Pferdehaare und Dreck sehr schnell ansammeln und gut einarbeiten können in das Material und somit den Pferderücken stark belasten können. Ungewaschene Schabracken können im schlimmsten Fall zu unschönen und sehr schmerzhaften Scheuer- und Druckstellen führen oder gar auch Hautkrankheiten verursachen.
Wie Schabracken waschen?
Häufig sind handelsübliche Schabracken problemlos bei 30 Grad in der Maschine waschbar. Es empfiehlt sich, ein hautfreundliches Waschmittel zu verwenden und ggf. auch einen Hygienespüler, um wirklich auch die letzten Bakterien unschädlich zu machen.
Auf extremes Schleudern sollte verzichtet werden, da die Schabracken dies meist nicht aushalten! In den gewebten Zwischenschichten befindet sich meist eine leichte Füllung, die durch das Schleudern nicht mehr an Ort und Stelle verbleibt. Besser ist es, die Schabracke nach der Wäsche in Form zu ziehen und ggf. auf einem Wäscheständer (auf dem „Rücken“ liegend) aufzuklappen oder gar so aufzuhängen, dass sie in „Pferdekörperform“ trocknen kann.
Tipp: zum trocknen die unteren Ränder der Schabracke nach innen ziehen, sodass diese nicht bei dem Trocknungsprozess in einer falschen Position „einrosten“ und sich somit später nicht mehr optimal dem Pferdekörper anschmiegen.