Putzzeug bzw. Putzbürsten – welche gibt es und worauf sollte geachtet werden?

Pferd putzen

Es ist in aller Munde und wir jeden Tag benutzt – das Putzzeug. Doch worauf gilt es zu achten? Welche Unterschiede gibt es?

Egal ob das Pferd sauber oder verdreckt ist, es sollte geputzt werden, besonders wenn es geritten werden soll. Wird die tägliche Putzroutine vernachlässigt, so kann man schwere Scheuerstellen hervorrufen, wenn im Winter die wärmende Decke aufgelegt wird oder auch der Sattel.

Bei den Bürsten gibt es verschiedenste Arten für die unterschiedlichen Körperteile des Pferdes. Ebenfalls unterscheidet man je nach Verschmutzungsgrad, welche Bürste am besten angewendet werden sollte.

Kardätsche

Die wohl bekannteste Bürste ist die Kardätsche. Mit diesem Allrounder kann das Pferd von Kopf bis Huf problemlos in Wuchsrichtung des Felles gebürstet werden. Problemlos lassen sich Schmutzpartikel oder Talg entfernen um das Fell wieder seidig und glänzend erscheinen zu lassen. Früher wurden Kardätschen häufig aus Rosshaar mit einem Holzkörper und Lederschlaufe gefertigt, heutzutage findet man üblicherweise die günstigere Variation aus Synthetikhaar und Plastikkörper im Regal oder Putzkoffer.

TIPP: Wer seinem Pferd etwas besonders gutes tun oder auch leisten möchte sollte bei der Kardätsche unbedingt auf ein teureres Modell mit Echthaar zurückgreifen! Echthaar pflegt das Pferdehaar in einer ganz besonderen Weise und nimmt Schmutzpartikel noch akribischer auf und befördert es aus dem „Fellteppich“ heraus.  

Es gibt im Übrigen auch kleinere Kardätschen, die für die Anwendung am Pferdekopf gefertigt wurden. Diese sind häufig mit feinsten Borsten ausgestattet, sodass sie extrem weich und angenehm sind und noch besser auch den feinsten Staub am Pferdekopf entfernen können.

Striegel

Üblicherweise wird die Kardätsche zusammen mit einem Striegel verwendet, der zum Aufrauen des Felles oder zum Säubern der Kardätsche benutzt wird. Mit einem Striegel kann das Fell des Pferdes mittels kreisrunder Putzbewegungen aufgestellt werden oder gegebenenfalls auch eine hartnäckige Schlammschicht entfernt werden. Handelsübliche Striegel sind häufig aus Plastik oder Metall gefertigt.

TIPP: Den Striegel bitte nur an Muskel- oder Fettbesetzten Körperteilen verwenden! Nicht an bemuskelten Körperteilen, da dies weh tut.

Wurzelbürste

Des weiteren gibt es Wurzelbürsten, die mit Hilfe von gröberen Borsten für den groben Dreck am Pferd bestimmt sind. Vor allem die Pferdebeine können sehr gut mit Hilfe dieser Bürsten von Dreck befreit werden. Hierzu einfach von oben nach unten die Pferdebeine mit leichtem Druck abfahren, um den Dreck bestmöglich zu entfernen.

Hufbürste

Falls auch die Hufe stark verdreckt sein sollten, empfiehlt sich die Anwendung einer Hufbürste. Diese stellt jedoch eher eine Ergänzung für das Putzzeug da, da nicht jeder Pferdebesitzer so akribisch sein Pferd putzt. Die Hufreinigung fällt um einiges leichter, wenn eine solche Bürste zur Hand ist, da diese mit den extrem harten Borsten den angetrockneten Schmutz leicht entfernen kann. Normalerweise sind jedoch heutzutage bei den handelsüblichen Hufauskratzern schon kleine Hufbürsten mit integriert.

Mähnenbürste

Zu guter Letzt will auch das Mähnen- und Schweifhaar gepflegt werden. Hierzu gibt es spezielle Mähnenbürsten die vermeiden sollen, dass die prachtvolle Haarpracht zu sehr ausgedünnt wird. Früher sahen die Mähnenbürsten aus wie normale Kardätschen, diese zogen jedoch zu viele Pferdehaare heraus. Heutzutage sind handelsübliche Mähnenbürsten von der Form und des Aussehens her kaum von einer menschlichen Haarbürste zu unterscheiden. Einen Unterschied gibt es jedoch: die Größe und Stabilität.

TIPP: Bei einer guten Mähnenbürste sollte man unbedingt auf die Stabilität achten! Sonst können schnell mal die Zacken ausbrechen oder das Pferdehaar verziepen.

Schweißmesser

Ebenfalls sollte in keinem Putzkoffer oder Putztasche ein Schweißmesser oder auch Schwamm fehlen. Diese kommen immer zum Einsatz, sobald das Pferd geduscht bzw. abgewaschen werden muss. Vor allem im Sommer kann dies häufiger einmal der Fall sein, da die Tiere schnell verschwitzt sein können. Da man jedoch ein Pferd nicht mit einem Handtuch einfach mal schnell trocken reiben kann, so wie einen Hund, muss eine andere Trocknungsmöglichkeit her.

Hier kommt das sogenannte Schweißmesser zum Einsatz. Dieses Messer ist jedoch keinesfalls scharf, keine Sorge! Es hat sich nur dieser Name eingebürgert, da das Utensil eine glatte langgezogene Kante aufweist, mit der problemlos der Pferdekörper in Wuchsrichtung des Felles abgezogen werden kann und somit das Wasser aus dem Fell verdrängt wird. Hierdurch wird das Pferd im Sommer schnell wieder trocken. Zusätzlich sollte man jedoch auch ein mit dem Schweißmesser abgezogenes Pferd im Sommer nicht direkt wieder in eine schattige Box stellen, sondern am besten noch beim grasen in der Sonne komplett trocknen lassen.

Pferdeschwamm

Ein Schwamm bzw. Pferdeschwamm ist ein unabdingbares Hilfsmittel im Sommer aber auch Winter. Einerseits eignet er sich perfekt zum Auftragen von Shampoos und Co. aber auch zum Abtupfen des Pferdes, wenn einmal nicht die Zeit da sein sollte das Pferd komplett zu waschen. Besonders im Winter empfiehlt es sich aufgrund der kalten Temperaturen nicht ein Pferd komplett zu duschen. Jedoch schwitzen unsere Vierbeiner schnell mit dem langen Fell. Hier kann eine Schur von Vorteil sein, doch auch dann kann das Pferd schwitzen und Schweißränder entwickeln. Besonders im Winter sollte dann das Fell vorsichtig mit einem feuchten Schwamm von Schweiß- und Schmutzrändern befreit werden, um Scheuerstellen zu vermeiden. Auch für die Reinigung des empfindlichen Pferdegesichtes eignet sich ein Schwamm hervorragend.

Mähnenschere

Genauso wie beim Mensch wächst auch beim Pferd das Haar schnell und wird weißt Spliss auf. Jedoch kann es auch passieren, dass sich ein Pferd selbst auf den Schweif treten kann, wenn dieser zu lang wird. Spätestens dann ist der Zeitpunkt da zu einer Schere zu greifen!

Da jedoch das Pferdehaar sehr viel robuster und widerstandsfähiger als menschliches Haar ist reicht hier auch nicht zuletzt aufgrund der Masse eine Nagelschere aus!

Wer sich das Geld für eine spezielle Mähnenschere sparen will, der kann eine handelsübliche Küchenschere verwenden. Jedoch empfiehlt es sich, das Geld für eine Mähnen- und Schweifschere zu investieren, da diese im Vergleich zu einer Küchenschere wie Butter durch das Pferdehaar gleitet.

TIPP: Egal ob eine spezielle Mähnen- und Schweifschere oder eine Küchenschere verwendet wird, bitte immer auf die eigenen Finger sowie das Pferd aufpassen beim schneiden! Schnell kann man mal abrutschen und sich oder das Tier verletzten!

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